Auf der Schellekattel-Trasse
Himbächel-Viadukt, Marbach-Stausee und Beerfelder Galgen
Wann: Sonntag, 12. Mai 2024
ursprünglich gem. Wanderplan vorgesehen für den 05.05.2024 musste die Wanderung verschoben werden. Überhaupt gestaltete sich diesmal die Planung sehr schwierig, was nicht nur - auch bedingt durch die vielen Feiertage - an der Verfügbarkeit einer Gastwirtschaft lag, sondern auch an der Verfügbarkeit von Planern bzw. Wanderführern. Wir bitten um Verständnis und würden uns für die Zukunft mehr Unterstützung wünschen!
Zeit und Treffpunkt: Haltestelle Zooladen, Groß-Zimmern, Bahnstraße 2
Achtung: Anders als bisher auf an dieser Stelle vermerkt, fahren wir mit dem Bus!
Rückkehr in Groß-Zimmern, ca. 18:00 Uhr
Streckenlängen: Zwei Strecken zur Auswahl: 14 km mit 360 m Anstieg und 10 km mit 330 m Anstieg.
Fahrtkosten: 12 € für OWK-Mitglieder, 15 € für Gäste
Einkehr zur Schlussrast: im Restaurant Schmidt, das sonntags nur für Gruppen geöffnet ist. Gutbürgerliche und preiswerte Küche.
Anmeldung: bis Donnerstag, 09.05.2024 über
E-Mail: info@odenwaldklub-gross-zimmern.de
oder per Telefon: 06071-42440 (Fam. Badior)
Wir freuen uns auf viele Wanderlustige, die Wanderführer
Helmut Kriha und Hans-Jürgen Badior
Das Himbächel-Viadukt bei Hetzbach ist Hessens höchste Eisenbahnbrücke
Himbächel-Viadukt
Hier an der höchsten Eisenbahnbrücke Hessens, die schon von 1880 bis 1881 errichtetet wurde und noch heute ihren Dienst versieht, beginnt die 10-km-Gruppe ihre Wanderung. Das Viadukt war wesentlicher Bestandteil der 90 km langen Verbindung vom Main zum Neckar und gilt als technisch wie ästhetisch herausragende Leistung des deutschen Ingenieurbaus. Die schlesische Bahnbaufirma aus Toppau setzte zum Bau schon damals vorwiegend Wanderarbeiter aus Italien ein. Die Verwendung des Odenwälder Buntsandsteins aus der Nähe sparte erheblich an Baukosten, jedoch mussten zum Gerüstbau ca. 40 Hektar Wald gerodet werden.
Die 14-km-Gruppe fährt zunächst mit dem Bus weiter bis Beerfelden und beginnt dort mit ihrer Wanderung, die sie zunächst auf der eigentlichen Schellekattel-Trasse durch Hetzbach führt, bevor auch sie am Himbächel-Viadukt eintrifft.
Blick vom Marbach-Staudamm nach Westen
Marbach-Stausee
Da der Marbach ein sehr großes Einzugsgebiet hat, was bei Starkregenereignissen die Aufnahmekapazität der Mümling überschreitet, wurde zwischen 1978 und 1982 zum Hochwasserschutz ein Staudamm errichtet, der ein kleines Kraftwerk mit rund 80 Kilowatt Leistung betreibt und nun auch offiziell zum Baden, Bootfahren, Windsurfen, Segeln, Angeln und Wandern frei gegeben ist.
Blick von der Hochebene bei Etzean auf Beerfelden im Tal und auf den Krähberg, der gegenüberliegenden Wasserscheide zwischen der Mümling (zum Main) und dem Euterbach (zum Neckar).
Etzean
Hoch über dem Mümlingtal liegt die Gemeinde Etzean, die schon in der Jungsteinzeit besiedelt gewesen sein muss. Seit 1969 werden im Gestüt Etzean Vollblutpferde für den Galopprennsport gezüchtet.
Beerfelder Galgen
Beerfelden gehörte zur Grafschaft Erbach, verfügt seit 1328 über die Stadtrechte und wurde zum Hauptort der „Oberzent“. Damit verbunden war auch die Ausübung der höheren Gerichtsbarkeit. Von Etzean aus gelangen wir auf die westliche Anhöhe bei Beerfelden, wo die Richtstätte aufgebaut ist. Ein zunächst aus Holz bestehender Galgen wurde durch den heutigen dreieckigen Galgen ersetzt, an dem mehrere Exekutionen gleichzeitig vorgenommen werden konnten. Es ist die einzige voll erhaltene mittelalterliche Richtstätte dieser Art in Deutschland. Die letzte Hinrichtung soll noch 1804 erfolgt sein.
Beerfelder Galgen, der mehrere Exekutionen gleichzeitig erlaubte. Zeugnis eines gruseligen Effektivitätsdenkens.
Beerfelden – die Kernstadt von Oberzent
Vom Galgen aus sind es nur noch wenige hundert Meter hinunter nach Beerfelden. Sofern nicht gerade ein Gottesdienst stattfindet, werfen wir einen Blick in das schlichte Innere der ev. Stadtkirche.
Ev. Stadtkirche von Beerfelden mit ihren klaren Linien. Wie in protestantischen Kirchen üblich, sucht man hier Protz und Prunk vergeblich.
Der 12-Röhrenbrunnen, eine sehr attraktive Fassung der Mümling-Quelle.
Die Mümling-Quelle am Zwölfröhrenbrunnen
Wie es der Zufall will, waren wir bei unserer April-Wanderung fast an der Mündung der Mümling in Mömlingen, während wir diesmal die Quelle in Beerfelden besuchen, die wunderschön in zwölf Röhren gefasst ist. Die Mümling mündet nach 50 km bei Obernburg in den Main und wird im Bayrischen auch Mömling genannt.
Abschluss im Restaurant Schmidt
Wenn wir in Beerfelden noch etwas Zeit haben, besuchen wir noch kurz das „Museum der Oberzent“ bevor wir zur Schlussrast im Restaurant Schmidt einkehren. Ab 17:00 Uhr bringt uns der Winzenhölerbus zurück nach Groß-Zimmern.
Wanderführer und Unterstützer dringend gesucht
Können Sie sich vorstellen, bei der Planung einer Wanderung mitzuwirken? Es muss ja nicht gleich die komplette Wanderführung sein. Zur Durchführung einer Wanderung sind viele Aufgaben zu erledigen: Ideen generieren, Wanderstrecke aussuchen, Vortour machen, Gastwirtschaft buchen, Einladung, Pressetexte und Wanderinfo schreiben, Angebot für Bus einholen und buchen, Wandergruppe führen und, last but not least, den Wanderbericht schreiben.
Wenn Sie sich vorstellen können, dass Sie die eine oder andere Tätigkeit mit Freude ausüben würden, rennen Sie bei uns offene Türen ein. Die Mitwanderer werden Ihnen Ihr Engagement danken!
GPS-Track zum Download: Download der Datei „Beerfelden.gpx“
und/oder
Wanderstrecke auf Open-Streetmap-Karte ansehen.
Hetzbach Detailkarte
Beerfelden_Karte