Odenwaldklub
Groß-Zimmern e.V.

wandern mit dem Odenwaldklub

Umgeknickt, Fuß vertreten, Bänder gezerrt,
Pech gehabt, was nun?

Wichtig: Diese Tipps ersetzen nicht die ärztliche Abklärung der Verletzungen! Sie gelten nur zur akuten Selbsthilfe, können jedoch auch nie schaden!

In jedem Fall ist die PECH-Regel immer hilfreich:

P: Pause einlegen!

Unbedingt sofort nach der Verletzung die Belastung reduzieren. Keine weiteren Wanderungen unternehmen. Das verletzte Körperteil muss ruhig gestellt werden!

E: Eis auf die verletzte Stelle packen!

Die Kälte verhindert das weitere Einbluten und Anschwellen des Gelenks und reduziert die Schmerzen.
Wichtig: Eis oder Kälteakku immer mit Zwischenlage verwenden andernfalls können Erfrierungen der Haut geschehen.

C: Compession!

Ein Druckverband verhindert die Ausbreitung von Blutergüssen und Schwellungen, die letztlich die eigentliche Ursache der Schmerzen sind. Wenn möglich, eine elastische Binde verwenden.

H: Hochlegen!

Das Hochlagern verbessert den Rückfluss von Blut und Lymphe und vermindert den Druck und damit die Schmerzen am verletzten Körperteil.

Nur was durchblutet wird, heilt auch!

Die PECH-Regel ist eine Akutbehandlung! Wenn die internen Blutungen gestillt sind und nach wenigen Tagen die akuten Probleme abebben, ist eher eine Wärmebehandlung angesagt. Das kann durch Thermalbäder, warme Umschläge oder aber auch durch Kälteeinwirkung geschehen. Das ist kein Widerspruch denn das eigentliche Ziel ist in beiden Fällen die Steigerung der Durchblutung denn nur dadurch werden die Heilungsprozesse in Gang gesetzt. Sofern schwerwiegende Verletzungen ausgeschlossen sind, sollte schon nach zwei Tagen mit leichten Bewegungsübungen begonnen werden, denn auch die fördern die Heilung. Elastische Bandagen entlasten dabei das verletzte Gelenk; sie sollten jedoch nur während der Belastung getragen werden da sie ansonsten die Durchblutung einschränken.

Besonders hat sich bei Sportverletzungen der Einsatz sog. Eislollis bewährt. Dazu friert man einfach mit Wasser gefüllte kleine Plastikbecher (z.B. Fruchtzwerge) ein. Als Griff stellt man vorher einem Spatel (z.B. vom Eis am Stil) oder einen Häppchenspieß hinein. Mit diesem vom Becher befreiten Eisstück bestreicht man die verletzte Stelle so lange, bis sich ein deutliches Kältegefühl einstellt aber nicht so lange bis die Stelle gefühllos wird.

Wichtig: Um Hautschäden zu vermeiden, sollte die Oberfläche des Lollis leicht angetaut sein damit sich zwischen der Haut und dem Eis ein Wasserfilm bildet (kurz unter den Wasserhahn halten).
Die eigentliche Wirkung beruht auf der Gegenreaktion, in dem diese Stelle anschließend stärker durchblutet wird. Das kann man durch darauf folgendes Warmhalten noch verstärken.

Es wünscht viele schöne, verletzungsfreie Wanderungen!
Hans-Jürgen Badior

Eislolli.jpg
Eislolli