Odenwaldklub
Groß-Zimmern e.V.

wandern mit dem Odenwaldklub



Am Hintereingang des Zimmerner Waldes...


…unterwegs waren am letzten Sonntag 29 OWK-Wanderer. Mit dem Bahnbus gings zuerst zum Bessunger Forsthaus und von dort zu Fuß entlang der uralten Grenze der Obergrafschaft Katzenelnbogen. Am Rande der Scheftheimer Wiesen grüßten schon bald die 14 "Hinkelsteine" der Menhiranlage aus der Steinzeit. Deutlich jünger waren dagegen einige Grenzsteine von 1812, die nach der Aufteilung des gemeinschaftlichen Markwalds längs des Wegs gesetzt wurden. Am Brunnersweg, der historischen Ortsverbindung zwischen Darmstadt und Roßdorf /Groß-Zimmern, rasteten die Wanderer dort, wo früher das Scheftheimer Falltorhaus stand, in dem die Familie des Park- und Zaunknechts Brunner wohnte und arbeitete. Die Vorfahren der Zimmerner Baumschulendynastie lebten damals im Dienste der Darmstädter Großherzöge mitten im Wald und hielten die Wege und Zäune des früher viel größeren Wildparks instand.

Entlang der 800 Jahre alten Landwehr ging es dann weiter Richtung Einsiedel. Unterwegs machten ein paar Mutige einen Abstecher quer durch den Wald, stiegen in den Landwehrgraben hinab und den folgenden Damm wieder hinauf, querten dann ein früher waldfreies Vorgelände und erreichten endlich den Hochwald auf Groß-Zimmerner und Roßdorfer Gemarkung. Hier beginnt die Grenzschneise, die kerzengerade bis an den Feldrand bei Gundernhausen führt.

Weiter ging es auf dem Hinterhecksweg Richtung Einsiedel, vorbei an der Wegekreuzung, an der früher die Theodor-Fuchs-Eiche stand und noch früher das Falltorhaus der Familie Meyer. Nach Querung der Landstraße tauchte man ein in den heutigen Wildpark Kranichstein mit seinem ökologisch wertvollen Mischwald und den vielen Wiesen, die von uralten Eichen gesäumt sind. Die mit ca. 750 Jahren älteste und mit 3,25 m Durchmesser einst größte Eiche Südhessens besuchten die Zimmerner Wanderer am Rande der Stadtförsterwiese. Obwohl seit 2005 am Rande der Wiese liegend und der Stamm schon in viele Teile zerbrochen und vermodernd, ist dieser Baumveteran immer noch sehr eindrucksvoll.

Über die Kernschneise erreichten die Wanderer schließlich das Schloss Kranichstein und dann machte sich nach den zwölf, bzw. 14 Kilometern auch der Hunger bemerkbar, der im nahen Oberwaldhaus aber schnell gestillt werden konnte. Zurück nach Zimmern ging es wieder mit öffentlichen Bussen.

Autor: Helmut Kriha
Fotos: N. Kaiser, H-J Badior

Hinkelsteine der Menhiranlage aus der Steinzeit"Hinkelsteine" der Menhiranlage aus der Steinzeit
Die mit ca. 750 Jahren älteste und mit 3,25 m Durchmesser einst größte Eiche SüdhessensDie mit ca. 750 Jahren älteste und mit 3,25 m Durchmesser einst größte Eiche Südhessens