Das Wetter meinte es mal wieder gut mit den 42 Wanderern des Groß-Zimmerner Odenwaldklubs und sorgte durch das Hoch "Frauke" am Sonntag dem 24. Februar für strahlend blaues Kaiserwetter auf ihrer Wanderung entlang der Gersprenz. Nach sehr kühler Nacht stiegen die Temperaturen aber bereits im Laufe des Vormittags auf frühlingshafte Werte, die allen Teilnehmern - neben der reizvollen Flusslandschaft - einen besonderen Wohlfühl-Effekt bereiteten.

Die Wanderung erfolgte in zwei Gruppen mit Strecken von 13,5 und 16,5 km, begann in Groß-Zimmern und endete in Hergershausen. Die Strecke führte über die alte Bahntrasse nach Dieburg, durch den Schlossgarten vorbei am Schloss Stockau zur historischen Brückenmühle, die älteste noch erhaltene Mühle an der Gersprenz aus dem 14. Jhd, dann durch die Innenstadt am Schloss Fechenbach vorbei und weiter zur Mörsmühle. Weiter wanderten die Gruppen zum Teil auf schmalen Pfaden mal am linken mal am rechten Ufer der Gersprenz bzw. dem Seitenarm Glaubersgraben entlang bis zum Endpunkt Hergershausen.

In früheren Zeiten gab es zahlreiche Mühlen an der Lebensader Gersprenz; zwei weitere von diesen berührte der Wanderweg. In Münster konnte das 750 Jahre alte Fachwerk der Langsmühle bestaunt werden - heute ein Heimatmuseum - und vor Hergershausen die Langfeldsmühle, heute ein beliebtes Ausflugslokal ebenso wie die Mörsmühle.

Als Folge der europäischen Wasserrahmenrichtlinie wurde die Gersprenz in den vergangenen Jahren an sehr vielen Stellen wieder mit Schleifen und Biegungen in einen naturnäheren Zustand gebracht. So konnten die Wanderer mehrere Fischaufstiegsanlagen sehen im Bereich Dieburg und Münster, die den Gewässerlebewesen Querungen von Hindernissen ermöglichen auf ihrem Weg zu den Laichplätzen im Oberlauf des Flusses oder einer seiner zahlreichen Nebenflüsse. Viele der Wanderer zeigten sich erstaunt, dass es auch ganz in der Nähe eine so interessante Flusslandschaft gibt, die sie bisher noch nie richtig kennengelernt hatten.

Entlang des Flusslaufes mit seinen Seitenarmen durch und um Dieburg konnten die aufmerksamen Wanderer erkennen, dass viele Pflanzen bereits den Frühling ankündigen, Schneeglöckchen, Krokusse und Haselkätzchen um nur die auffälligsten zu nennen. Auch die Tierwelt hat sich offensichtlich schon vom Winter verabschiedet, und in etlichen Horsten in den Weidenbäumen im Bereich der Hergershäuser Wiesen konnte man Storchenpaare beim Bau ihrer Horste beobachten, sowie das freudige Klappern bei der Begrüßung des Partners hören.

Ein bisschen frühjahrsmüde und zufrieden kehrten die Wanderer am frühen Nachmittag in der Gaststätte "Bürgerhaus" in Hergershausen zur verdienten Schlussrast ein und beendeten den Wandertag mit gutem Essen, kühlen Getränken und angeregtem Plaudern. Um 15:30 Uhr holte der Bus die Wanderschar ab und brachte sie sicher zurück nach Groß-Zimmern.

Wandergruppe 1 an der Mörsmühle

Storchenpaare im Bereich der Hergershäuser Wiesen

Wandergruppe 2 an der Langfeldsmühle