Odenwaldklub
Groß-Zimmern e.V.

wandern mit dem Odenwaldklub

Technik und Natur
Von der alten Opel-Rennbahn zum Naturschutzgebiet Mönchbruch

KURZGEFASST:

Wann: Sonntag, 17.Juli 2022

Abfahrt: 09:00 Uhr, Ersatzhaltestelle Bahnstraße Ecke Darmstädter-Straße, gegenüber des Zooladens

Rückkehr: in Groß-Zimmern etwa gegen 17:30 Uhr

Streckenlängen: 17, 13.5 und 10 km zur Auswahl in drei Gruppen

Fahrtkosten: 12 Euro für OWK-Mitglieder, 15 Euro für Nichtmitglieder
Gäste sind wie immer herzlich willkommen!

Schlussrast: Einkehr im Biergarten des Jagdschlosses Mönchbruch.

Anmeldung: bis Donnerstag 14.07.2022, 18:00 Uhr:
per Email an: info@odenwaldklub-gross-zimmern.de oder telefonisch bei Familie Badior, Tel: 06071 42440



Unser Corona Hygienekonzept, das auf dieser Webseite eingesehen und herunter­geladen werden kann, gilt uneingeschränkt! Die Einhaltung der Regeln ist unabdingbare Vorraus­setzung für die Teil­nahme an der Wanderung. So ist für alle, die selbst Symptome haben oder Kontakte zu Infizierten hatten, die Teil­nahme an der Wanderung nicht möglich.


Wo einst die Boliden ihre Kreise zogen ...
... schlummert zugewachsen und verborgen die ehemalige Test- und Rennstrecke der Firma Adam Opel in ihrem Dornröschenschlaf. Das 1919 fertig gestellte Betonoval mit 1,5 km Länge wurde wochentags als Einfahr- und Testbahn und an den Wochenenden für Automobil-, Motorrad- und Fahrradrennen benutzt. Es war zwischen den Weltkriegen die schnellste Rennstrecke Europas. Die überhöhten Steilkurven ließen Spitzengeschwindigkeiten bis zu 140 km/h zu. Im Jahre 1928 fanden hier die weltweit beachteten Raketenwagen-Experimente unter der Leitung von Fritz von Opel, dem Raketenpionier und Enkel des Firmengründers Adam Opel statt.

Steilkurve der ehemaligen Opel-RennbahnSteilkurve der ehemaligen Opel-Rennbahn

Alte Main-Schleifen
Nichts ist ewig, auch der Main floss einst südlich seines heutigen Verlaufs. Auf unserem Weiterweg erkennt man noch kurz vor und in Königstädten das ehemalige Flussbett.

Luther was here
Der im Jahre 1521 durch die Bannbulle exkommunizierte Reformator Martin Luther bekam auf dem Reichstag in Worms die Gelegenheit, noch einmal seine Thesen zu erläutern und wurde zum Widerruf aufgefordert, was er jedoch ablehnte. Obwohl diese Weigerung seinen Tod hätte bedeuten können, ließ man ihn zunächst abreisen. Er kam jedoch nie in Wittenberg an. In eine Nacht- und Nebelaktion brachte man ihn auf die Wartburg in Sicherheit.
Der Lutherweg 1521 bildet annähernd seine Reiseroute von Worms zur Wartburg nach und das Wegzeichen des Lutherwegs geleitet auch uns ab der kleinen Kirche von Königstädten ein Stück des Weges.

Altes Main FlussbettAltes Flussbett des Mains im Rüsselsheimer Vorort Königstädten

schlichte Kirche von Königstädten Die schlichte Kirche von Königstädten hat als Besonderheit zwei rechtwinklig zueinander stehende Kirchenschiffe


Lindensee MoenchbruchMitten im Wald und völlig in Ruhe gelassen liegt der Lindensee im Naturraum Mönchbruch, ein Eldorado für Wasservögel. Dass hier absolutes Bade- und Picknick-Verbot herrscht, versteht sich von selbst.

Wildgehege, Hügelgräber, Lindensee und Startbahn West
Am Ostrand von Königstädten lädt eine Freizeitanlage am See zur Rast ein (nur 10 km und 13,5 km). Gleich nach dem Überqueren der A67 umfängt uns dichter Wald. Während die 10-km-Gruppe weiter über den Lutherweg direkt dem Naturschutzgebiet zustrebt, führen die 13,5-km- und die 17-km-Strecken zunächst nach Norden. Die Chance, grasende Damhirsche zu erblicken ist angesichts der fortgeschrittenen Tageszeit und der Gruppengröße jedoch gering. Schon besser sieht es bei den Hügelgräbern aus der Bronzezeit (ca. 1600 v.Chr.) aus, die entlang unserer Wanderstrecke stehen. Nach etwa 9 km erreichen wir den romantisch gelegenen Lindensee, der vielen Wasservögeln eine Heim- oder Durchzugsstation bietet.

Während sich die 13-5-km-Gruppe vom Lindensee aus zum Mönchbruchweiher wendet, stattet die 17-km-Gruppe der Rüsselsheimer OWK-Hütte und der Startbahn West noch einen Besuch ab. Je nach Windrichtung, donnern hier die Jets im Tiefflug über die Köpfe hinweg.

Naturschutzgebiet Mönchbruch
Wo einst die Darmstädter Landgrafen jagten, und der Reichsarbeitsdienst die Moore trocken legte um Torf abzubauen, breitet sich mit fast 1000 Hektar seit 1954 Hessens zweitgrößtes Naturschutzgebiet (NSG) aus, der Mönchbruch. Dabei umfasst der gesamte Naturraum Mönchbruch sogar über 4000 Hektar und liegt im größten geschlossenen Waldgebiet des Rhein-Main-Gebietes.

Zahlreiche gefährdete Arten, die in unserem Wirtschaftsraum sonst kaum noch Überlebenschancen hätten. haben sich hier angesiedelt. Unter der Bedingung, dass die Wege nicht verlassen werden, konnte das Gebiet sogar touristisch erschlossen werden. So ist Wandern und Rad fahren erlaubt; ein Aussichtsturm erlaubt Tierbeobachtungen.
Am Ende des Weges steht noch der Besuch des Mönchbruchweihers an, kurz bevor wir das Jagdschloss erreichen.

Jagdschloss und Mühle Mönchbruch
Das Jagdschloss Mönchbruch wurde vom Landgrafen Ernst-Ludwig von Hessen-Darmstadt um 1730 erbaut. Es diente der um 1709 eingeführten Parforce-Jagd, die Stallungen für schnelle Pferde erforderte. Unter den Nationalsozialisten residierte dort der Reichsarbeitsdienst. Heute befindet sich das Schloss im Privatbesitz und wird nach den strengen Auflagen des Denkmalschutzes renoviert.

Jagedschloss MoenchbruchJagdschloss Mönchbruch

Biergarten und MüllerstubeBiergarten und Müllerstube am Jagdschloss Mönchbruch

Mönchbruch-Mühle
Gegenüber des Jagdschlosses liegt das Restaurant und Hotel "Mönchbruch-Mühle", das der gehobenen Gastronomie zuzuordnen ist. Mit dem Biergarten und der Müllerstube bietet es jedoch auch ein begehrtes Ausflugslokal. Dort werden wir unsere Schlussrast abhalten. Der Biergarten unter den großen Platanen ist weitläufig und hat Selbstbedienung, was eine zügige Abwicklung erwarten lässt. Sollte das Wetter sehr schlecht sein, müssen wir in der Müllerstube eng zusammen rücken.