Odenwaldklub
Groß-Zimmern e.V.

wandern mit dem Odenwaldklub

Zum Schlossmuseum in der "Residenzstadt" Darmstadt

Das Wichtigste vorweg:

Wann: Sonntag, 29. Januar 2023

Abfahrt: um 10:10 Uhr an der Bushaltestelle Frankfurter Straße (vor Modehaus Belmodi, Waldstraße 63, Groß-Zimmern)
Achtung! später als üblich! und anderer Treffpunkt!

Rückkehr in Groß-Zimmern ca. 19:00 Uhr

Streckenlängen: 14 und 8 km zur Auswahl in zwei Gruppen

Fahrtkosten: Für die Busfahrt mit dem ÖPNV und den Museumsbesuch bezahlen sowohl OWK-Mitglieder als auch Gäste 10 Euro

Anmeldung: Um die Busfahrt und den Museumsbesuch planen zu können, bitten wir um möglichst frühzeitige Anmeldung, spätestens jedoch am Donnerstagmorgen, den 26.01.23 per E-Mail info@odenwaldklub-gross-zimmern.de oder telefonisch 06071 72710 bei Familie Eisenlöffel-Timmermann.

Aus organisatorischen Gründen ist es dieses Mal außerdem erforderlich, bei der Anmeldung die gewünschte Wandergruppe zu nennen.



Unser Corona Hygienekonzept, das auf dieser Webseite eingesehen und herunter­geladen werden kann, gilt uneingeschränkt! Die Einhaltung der Regeln ist unabdingbare Vorraus­setzung für die Teil­nahme an der Wanderung. So ist für alle, die selbst Symptome haben oder Kontakte zu Infizierten hatten, die Teil­nahme an der Wanderung nicht möglich.


Ganz nah und doch so fern ist das Ziel der Wanderung des Odenwaldklub Groß-Zimmern am 29. Januar 2023. Schließlich liegen Darmstadt und das Schlossmuseum quasi um die Ecke. Doch zugleich unternehmen wir mit dieser Wanderung eine Zeitreise in die Darmstädter Vergangenheit.

Im Rahmen einer Führung im Darmstädter Schlossmuseum erfahren wir viel Interessantes und Anekdotisches über die ehemaligen Bewohner und Bewohnerinnen des herrschaftlichen Wohnsitzes der ehemaligen Residenzstadt. Auf dem Weg dorthin spazieren wir über die Rosen- und Mathildenhöhe, mit denen die großherzogliche Familie bis heute die schönsten Orte Darmstadts geschaffen hat.

Zum Abschluss des Wandertags kehren wir in der Brauereigaststätte Grohe in der Nieder-Ramstädter-Straße ein, in der schon seit 170 Jahren Bier gebraut wird.

Die 8-Kilometer-Gruppe startet in Rossdorf am Bessunger Forsthaus. Die 14-Kilometer-Gruppe beginnt in Gundernhausen ihre Wanderung. Die Anfahrt zum Startpunkt und zurück nach Groß-Zimmern erfolgt mit dem Bus 672 des ÖPNV.

Bitte Mund- und Nasenschutz für Bus und Museum nicht vergessen.

Darmstadt SchlossDarmstadt Schloss

Das Residenzschloss in Darmstadt beherbergt heute ein Museum und Institute der Technischen Universität.

GPS-Track zum Download:
Download der Datei "Da-Schlossmuseum.gpx"
und
Wanderstrecke auf Open-Streetmap-Karte ansehen.

Da_Schlossmuseum_Karte1Darmstadt Schlossmuseum Karte

Da_Schlossmuseum_Karte2Darmstadt Schlossmuseum Detail-Karte


Residenzstadt Darmstadt
Gut 350 Jahre lang (von 1567 bis 1918) war Darmstadt Residenzstadt.Die Liste der Regenten in dieser Zeit ist lang. Jeder hat auf seine Art und Weise Spuren im Stadtbild hinterlassen. Vor allem drei von ihnen sind im kollektiven Bewusstsein der Darmstädter besonders verankert: Landgraf Georg I als erster Landgraf von Hessen Darmstadt, Ludewig I als erster Großherzog und der letzte Großherzog Ernst Ludwig.

Den Grundstein zum Aufstieg Darmstadts als Residenzstadt legte Georg I (1547-1596). Sein Vater, Landgraf Philipp I, hatte testamentarisch verfügt, dass sein jüngster Sohn die Obergrafschaft Katzenelnbogen und damit ein Achtel Hessens erben sollte. Als der 19-jährige Georg I 1567 sein Erbe in Darmstadt antrat, lebten vermutlich nicht mehr als 1500 Menschen im Stadtgebiet. Das Schloss (ursprünglich als Wasserburg im 13. Jahrhundert erbaut) war zuvor im schmalkaldischen Krieg zerstört worden und die Stadt selbst zur wirtschaftlichen Bedeutungslosigkeit herabgesunken. Voller Tatendrang stürzte sich der gerademal 19-Jährige Regent in die Arbeit. Mit Unterstützung seines Bruders, Ludwig IV von Hessen-Marburg, baute er das Schloss wieder auf, beendete den Bau des neuen Rathauses und sorgte für eine Handwerks- und Gewerbeordnung. Ihm hat Darmstadt auch den Herrengarten, die Alte Vorstadt und den Großen Woog, den er zur Verbesserung der städtischen Wasserversorgung anlegen ließ, zu verdanken. Georg I führte eine Schulpflicht ein und entwickelte erste Sozialsysteme. Während seiner Regierungszeit blieb die Stadt von Kriegen verschont. Zu leiden hatte sie jedoch unter Hexenverfolgung und Pest. Als Georg I. mit nur 49 Jahren starb, hinterließ er dennoch eine prosperierende Stadt, deren Bevölkerungszahl sich seit seinem Amtsantritt verdoppelt hatte.

Georg I ist in der Darmstädter Stadtkirche beigesetzt, sein Name lebt weiter mit der Landgraf-Georg-Straße.

Die Pest, viele Kriege, insbesondere der Dreißigjährige Krieg, und Erbstreitigkeiten stellten die Stadt und ihre Regenten in der Folgezeit immer wieder vor große Herausforderungen.

Mit Ludwig I zur Hauptstadt des Großherzogtums Hessen-Darmstadt und bei Rhein

Einen Entwicklungsschub erlebte Darmstadt während der Regentschaft von Großherzog Ludewig I von Hessen und bei Rhein (1753-1830). Als er 1790 – zunächst als Landgraf Ludwig X – das Erbe seines Vaters antrat, befand sich die Stadt in desolatem Zustand. Denn sein Vater hatte sich wenig um Darmstadt gekümmert, führte die Regierungsgeschäfte von Pirmasens aus und investierte vor allem in das Militär. Ludwig X verlegte den Regierungssitz nach Darmstadt und dem Geist der Aufklärung folgend gestattete er den Katholiken uneingeschränkte Ausübung ihrer Religion und den Juden den Erwerb von Grundvermögen sowie ab 1796 Bürgerrechte.

Nach seinem Beitritt zum Reichsbund erhob Napoleon I. den Landgrafen zum Großherzog, der sich nun Ludewig I von Hessen-Darmstadt und bei Rhein nannte. Denn zum Großherzogtum zählte fortan auch das linksrheinische Rheinhessen. Die Hauptstadt Darmstadt erhielt eine neue Bedeutung als Verwaltungssitz eines beträchtlich vergrößerten souveränen Staates. Um der wachsenden Einwohnerzahl (1830 ca. 25.000) gerecht zu werden, musste die Stadt erweitert werden. Dazu holte der Großherzog den Architekten Georg Moller nach Darmstadt. Es entstand in wenigen Jahrzehnten die Mollerstadt.

Darmstadts erster Großherzog blickt heute von seinem hohen Sockel auf dem Luisenplatz auf das Stadtgeschehen. Der Luisenplatz wurde 1820 nach Ludwigs Gemahlin, Großherzogin Luise Henriette Karoline von Hessen-Darmstadt (1761–1829), benannt. Das gewaltige Monument ließ Ludwigs Sohn, Ludwig II, errichten.

Die Särge von Ludwig I und seiner Gemahlin befinden sich heute im Alten Mausoleum im Park Rosenhöhe.

Das Ende der Residenzstadt mit Großherzog Ernst Ludwig

Mit dem letzten Großherzog Ernst Ludwig (1868 bis 1937) trat ein Mann die Amtszeit an, der ebenso wie der erste Großherzog ein Liebhaber von Kunst und Kultur war. Wie Ludewig I förderte er den Theaterbetrieb in Darmstadt. Unter seiner Regierung fiel auch der repräsentative Neubau der Technischen Hochschule am Herrengarten und die Unterzeichnung des Vertrags mit der Hessischen Ludwigsbahn. Von ihm sind die Worte überliefert: Mein Hessenland blühe und in ihm die Kunst. Er gründete die Künstlerkolonie Mathildenhöhe und förderte als Mäzen namhafte Künstler wie Peter Behrens, Hans Christians, Ludwig Habich, Bernhard Hoetger und Albin Müller sowie Josepf Maria Olbrich.1901 fand die erste Ausstellung auf der Mathildenhöhe statt, drei weitere Ausstellungen folgten 1904, 1908 und 1914.

Als mit dem Ende des ersten Weltkriegs der Volksstaat Hessen ausgerufen wurde, ging die Amtszeit von Ernst Ludwig zu Ende. Er konnte dennoch weiterhin in seinem Darmstädter Palais wohnen. Auch seine Sommerresidenz Schloss Wolfsgarten in Langen blieb ihm erhalten. Dort starb er 1937. Seine letzte Ruhestätte fand er im Park auf der Rosenhöhe neben seiner Familie.

RosenhoeheRosenhöhe