Selbst bei 9 Grad unter Null reißt's die Wanderer vom Stuhl ...
...aber deren Zahl war schon arg geschrumpft am vergangenen Sonntag. Die zwanzig OWK-ler, die der Kälte trotzten, hatten dafür ein großartiges Naturerlebnis im verschneiten Wald. Mit dem Linienbus ging es zuerst nach Gundernhausen und Roßdorf, wo jeweils eine Gruppe ausstieg und die 10 und 13 km langen Strecken zum Jagdschloss Kranichstein wanderte.
Der Wald war zauberhaft - die Bäume dick mit Reif bedeckt und in der Sonne glänzten die gefrorenen Tropfen an den feinen Zweigen wie Perlen. Der Schnee auf den Wegen war griffig und abgesehen von zwei kleinen Ausrutschern kamen alle gut vorwärts.
An der Scheftheimer Eiche trafen sich beide Gruppen zum Foto, bevor es auf getrennten Wegen weiterging.
Im Schnee waren die Spuren der Wildschweine sehr auffallend zu sehen, die das Laub auf der Suche nach Nahrung großflächig durchpflügen und eine Wandergruppe hatte auch das Glück, dass eine Bache und ihre sechs halbwüchsigen "Kinder" in wenigen Metern Entfernung über den Weg rannten. Vor dem weißen Hintergrund waren die Schwarzkittel, denen im Herbst ein dichtes Unterfell wächst, noch lange zu sehen.
Ganz ohne Winterschutz und pudelnackt stiegen dagegen einige Zweibeiner, die in der vereisten Prinz-Heinrich-Grube ein erfrischendes Winterbad genommen hatten, aus dem Wasser. Dagegen waren die vielen Begegnungen mit Radfahrern keine Überraschung mehr.
Beide Wandergruppen treffen sich an der Scheftheimer Eiche für ein Gruppenfoto
Am Forsthaus Einsiedel betraten die Zimmerner Wanderer dann den Kranichsteiner Park und über die Kernschneise erreichten sie bald das gleichnamige Jagdschloss der Darmstädter Landgrafen. Mit ihrer teuren, aber prestigeträchtigen Jagdleidenschaft ruinierten sie vor Jahrhunderten zwar die Staatskasse, hinterließen aber auch viele sehenswerte Zeugnisse ihres "Hobbys", darunter viele Gemälde mit Jagdszenen, jede Menge Waffen und drei lange Flure mit der Ausstellung von Geweihen kapitaler Hirsche.
Zum Schluss der Wanderung stand eine Führung im Jagdschloss Kranichsein auf dem Programm
Nach der Führung ging es mit dem Stadtbus dann zum Marktplatz und ein letzter Spaziergang brachte die müden und hungrigen Wanderer dann zum Brauereigasthof Grohe. Eine bezaubernde Winterwanderung fand dort ihren Abschluss.
Wer gerne in froher Gesellschaft wandert, findet unter odenwaldklub-gross-zimmern.de den Wanderplan 2024. Die nächste Wanderung am 18. Februar geht zum Wetterpark Offenbach mit Führung. Näheres demnächst hier.