Odenwaldklub
Groß-Zimmern e.V.

wandern mit dem Odenwaldklub

Wandern macht glücklich

So der Titel der neuen Ausgabe des FOCUS-Magazins. Und tatsächlich: 44 OWK-Wanderfreunde aus Groß-Zimmern und dem Umland konnten das am vergangenen Sonntag selbst spüren. Es war der letzte Sommertag dieses Jahres. Am Samstag noch 30 °C Hitze und am Montag nur noch 10 °C bei Dauerregen. Und dazwischen diese glücklich machende Wanderung am Sonntag bei teilweise bewölktem Himmel und angenehmen 20 °C. Und auch die Wanderstrecke hatte es in sich, denn eine Sehenswürdigkeit reihte sich an die andere.

Staatspark Wilhelmsbad und Schloss Phillippsruhe
Die Langstreckler (17 km) starteten in der historischen Altstadt von Maintal-Hochstadt und wanderten durch ausgedehnte Streuobstwiesen nach Wachenbuchen. Dort begannen die Mittelstreckler (13 km) ihre Wanderung und beide gingen auf einem schon von den Römern benutzen Weg bis zum Staatspark Wilhelmsbad, wo auch die Kurzstrecker (11 km) aus dem Bus stiegen.

Alle Gruppen wanderten von dort aus durch den im 18. Jh. erbauten 30 Hektar großen Landschaftspark mit seinen vielen Attraktionen (Promenade, Burgruine, ältestes Karussell der Welt usw.) und weiter durch Wald- und Parkgelände nach Hanau-Kesselstadt, einem früher selbständigen Bauern- und Fischerdorf mit seinem malerischen Dorfkern. Ganz im Gegensatz zu seinen kleinen Fachwerkhäuschen steht das repräsentative Barockschloss Philippsruhe, das 1701 - 1725 erbaut wurde. Der ursprünglich barocke Schlosspark wurde später in einen englischen Landschaftsgarten umgestaltet. Die Zimmerner Wanderfreunde flanierten vorbei an dem großen Weiher mit Fontäne, in Richtung Mainufer. Auf dem Mairadweg ging es dann zur Schleuse Kesselstadt, wo der Main überquert wurde.

Künstliche Naturlandschaft: Dietesheimer Seen
Jetzt war das Ziel nicht mehr weit: Das Naturschutzgebiet Dietesheimer Steinbrüche. Bis 1982 wurde dort Basalt abgebaut. Danach liefen die Steinbrüche mit Grundwasser voll und es entstand eine Seenlandschaft mit 22 Hektar Wasseroberfläche. Das vom Bergbau verwüstete Gelände mit insgesamt 62 Hektar wurde mit 120.000 Bäumen neu bepflanzt und durch Wanderwege erschlossen. Die Seen mit ihren bis zu 20 Meter hohen senkrechten Klippen sind an vielen Aussichtspunkten gut einsehbar und zwischen den beiden größten Gewässern, dem Oberwaldsee und dem Vogelsberger See liegt ein Canyon, der auf einer 14 Meter hohen Brücke überquert wurde.

Der kleine und ganz unspektakuläre Grüne See war dann das eigentliche Ziel der Zimmerer OWK-ler: Dort winkte nämlich nicht nur der Genuss der Natur am stillen Seeufer, sondern darüber hinaus auch der Genuss der indischen und italienischen Küche. Im großen Zelt ließen es sich die hungrigen OWK-ler bei Chicken Tikka Marsala und Pizza gut schmecken, bevor der Winzenhöler-Bus die von visuellen und kulinarischen Köstlichkeiten gesättigten Wanderern wieder gut nach Groß-Zimmern brachte. Eine Umfrage auf der Heimfahrt im Bus bestätigte dann tatsächlich: Wandern macht glücklich! Wer das noch nicht kennt, ist herzlich zur nächsten Wanderung am 19. Okt. eingeladen: Es geht dann über den Nibelungensteig nach Amorbach.

Text: Helmut Kriha
Fotos: H.-J. Badior und M. Höfs

Mittelstreckler-vor-Schloss-Philippsruhe1Die Gruppe der Mittelstreckler vor Schloss PhilippsruheKurzstreckler1.jpgDie 11-km-Gruppe vor der „Burgruine“ im Staatspark Wilhelmsbad. Im Turm versteckt sich ein feudales Lustschlösschen. Die „Burg“ gilt als erste künstliche Ruine in Deutschland als kunstgeschichtlich wegweisend.

KurzstrecklerTrotz vorhergesagtem Regen konnten die Kurzstreckler ihre Frühstückspause in der Sonne genießen. Erst unter dem sicheren Zeltdach der Gastwirtschaft am Grünen See setzte der Regen ein. Mittelstreckler-vor-Schloss-Philippsruhe2Die Gruppe der Mittelstreckler vor Schloss Philippsruhe