Odenwaldklub
Groß-Zimmern e.V.

wandern mit dem Odenwaldklub

erste Wanderung in 2020
Zu den Kleinoden im Darmstädter Stadtwald
Hügel, Brunnen, Aussichten und ein Kunstpfad

KURZGEFASST:

wann: Sonntag, 27.02.2022, 10:00 Uhr

Start und Ziel: in Darmstadt, Parkplatz am Merck-Stadion (Böllenfalltor, Nieder-Ramstädter Straße).
Rucksackverpflegung.

Vier Strecken zur Auswahl: 9, 11, 13 und 15 km.

Anmeldung bis Freitag, 25.02.2022 bei Familie Badior, 06071 42440 oder info@odenwaldklub-gross-zimmern.de

Gäste sind wie immer willkommen,
die Teilnahme ist kostenlos.

LudwigsturmDer Ludwigsturm ist sonntags das Ziel vieler Darmstädter

Fotos und Text: Hans-Jürgen Badior

MelitabrunnenMelitabrunnen

Wir wagen es!
Trotz hoher Ansteckungsraten besteht nach Ansicht vieler Experten im Freien für dreifach Geimpfte nur ein beherrschbares Risiko, zu erkranken. Unter Beachtung elementarer Abstandsregeln stärkt die Bewegung in frischer Luft sogar das Immunsystem. Trotzdem ist auch mit einer angeblich milderen Omikron-Infektion nicht zu spaßen!

Deshalb werden wir am 27. Februar eine Wanderung in kleinen Gruppen mit individueller Anreise und ohne gemeinsame Einkehr durchführen. Teilnahmebedingung nach den hessischen Regeln für Sport im Freien ist die 2-G-Regel, d.h. entweder vollständig geimpft oder genesen (nur bis maximal drei Monate nach überstandener Infektion).

Prinzenberg-Eberstadt-PanoBlick vom Prinzenberg auf Eberstadt und das Rheintal

Über die Hügel des Frankenstein-Komplexes
Gerade mal 45 Millionen Jahre ist es her, dass der Einbruch des Rheingrabens den nördlichen Teil des Kristallinen Odenwaldes empor hob. Übrig geblieben sind südlich von Darmstadt jede Menge kleiner Hügel, die uns Zimmerner Flachlandwanderer manchen Schweißtropfen abverlangen. So führen unsere Wanderstrecken u.a. über Dachsberg, Kirchberg, Prinzenberg, Marienhöhe, Ludwigshöhe und den Herrgottsberg. Zwar sind die Anstiege nie lang aber manchmal verblüffend steil. Je nach Wetterlage sind beim Absteigen Wanderstöcke durchaus empfehlenswert. Die kürzeren Strecken ersparen den einen oder anderen Buckel.

Von Brunnen zu Brunnen
Von Groß-Zimmern aus gesehen, ist der Frankenstein-Komplex ein westliches Bollwerk, dass so manches Starkregenereignis von der Reinheimer Bucht abhält. Entsprechend wasserreich ist dieser Odenwaldteil was sich in den von uns besuchten Quellen widerspiegelt: Jägerbrunnen, Darmbach, Fischteiche, Eleonorenbrunnen, Kirchbergteich, Melitabrunnen und Goetheteich. Nur die 13-km-Strecke führt über den Darmbach, den Eleonorenbrunnen und die Fischteiche.

MelitabrunnenMelitabrunnen zwischen Maria-Hilf und Prinzenberg

Melitabrunnen
Benannt nach Victoria Melita von Sachsen-Coburg und Gotha, einer Enkelin von Queen Victoria und erste Frau von Ernst Ludwig Karl Albrecht Wilhelm von Hessen und bei Rhein, dem letzten Großherzog von Hessen. Eigentlich ist es ein Zufall, dass der Melitabrunnen erhalten geblieben ist. Überall in Darmstadt wurden alle Erinnerungen an die untreu gewordene erste Ehefrau des Groß-Herzogs Ernst-Ludwig getilgt. Der Melitabrunnen wurde dabei offenbar übersehen.

Ludwigsturm, das ist der "Gipfel"
Zwar ist die Ludwigshöhe nicht der höchste Punkt unserer Wanderung aber sicher der eindrucksvollste. Leider ist der Turm wegen Baumaßnahmen gesperrt aber es besteht die Möglichkeit, dort am Kiosk Getränke und Snacks zu kaufen. Jedoch sollte man sich nicht darauf verlassen, denn viele Darmstädter wissen auch diesen Ort zu schätzen und es kann bei großem Andrang sehr lange dauern, bis das gewünschte Getränk über den Tresen wandert.

Beschauliches
Zwar gibt es vom Marientempel nur noch kärgliche Reste zu bestaunen, aber dafür beeindruckt die wunderbar gepflegte und blumengeschmückte Maria-Hilf-Anbetungsstelle.

Maria-Hilf-FreiluftkapelleKleinod mitten im Wald: Die Maria-Hilf-Freiluftkapelle


Die Kultur kommt nicht zu kurz
Unterhalb der Ludwigshöhe beginnt der Waldkunstpfad. Hier kann man über 30 Kunstwerke bestaunen, die die Brücke zwischen Mensch, Natur und Kunst schlagen sollen, was sich aber nicht immer auf den ersten Blick erschließt.

Streuobstwiesen - die Wiederbelegung eines wichtigen Lebensraums
Wo unterhalb des Prinzenberges bis etwa 1880 Wein angebaut wurde, befindet sich heute eines der größten zusammenhängenden Streuobstwiesengebiete Hessens. Während in den 60er und 70er Jahren noch Prämien für die Fällung alter Obstbäume gezahlt wurden, ist man heute dankbar, dass die verbliebenen Reste von Umweltorganisationen gerettet und gepflegt werden. So hat man erkannt, dass die knorrigen Bäume - und die Freiflächen dazwischen - für den Erhalt der Artenvielfalt unverzichtbar sind. Jedoch führt nur unsere 15-km-Strecke durch die Streuobstwiesen.


GPS-Track zum Download:
Download der Datei "Darmstadt.gpx"
und
Den Track auf Open-Streetmap-Karte ansehen.



Darmstadt - die Großstadt im Walde
Tatsächlich ist Darmstadt ringsum von Wald umgeben. Unsere Wanderung führt uns in den südöstlichen Teil des Stadtwaldes, der von vielen Hügeln und Brünnchen geprägt ist. Unsere Wanderung beginnt am Böllenfalltor und geht zunächst vorbei am TU-Campus "Lichtwiese". Hinter dem Jägerbrunnen trennen sich Wege. Während sich die 13-km-Wanderer zunächst in den Traisaer Wald in Richtung Fischteiche und Eleonorenbrunnen begeben, wenden sich die 11- und 15-km-Gruppen zunächst nach Süden, vorbei am Grab des Großherzoglichen hessischen Oberforst-Direktors Philipp Engel von Klipstein und dem Traaser Hüttchen. Hier kommt auch die 13-km-Gruppe wieder hinzu.

JägerbrunnenJägerbrunnen

KlipsteinKlipstein

Ab Traisa wird es bucklig
Nach dem Überqueren der Nieder-Ramstädter Straße geht es steil den Kirchberg hinauf um dann auf verschlungenen Pfaden zunächst den Kirchbergteich, dann die Maria-Hilf-Freiluftkapelle und schließlich den Melitabrunnen zu passieren. Ab dem Melitabrunnen wählt die 15-km-Gruppe den Umweg über die Eberstädter Streuobstwiesen während die 11-km-Gruppe direkt dem Prinzenberg zustrebt, der eine tolle Sicht auf Ebertstadt und die Rheinebene bietet. Aussicht bieten kann auch der Schembstempel, der stellvertretend für den eingestürzten Marientempel gebaut wurde, von dem nur Reste zu sehen sind. Der nächste Höhepunkt ist die Ludwigshöhe mir dem gleichnamigen Turm. Wer langes Anstehen nicht scheut, der kann hier Getränke und kleine Snacks am Kiosk - im wahrsten Sinne des Wortes - "erstehen".

Von nun an geht es (nicht nur) bergab
Denn vor dem abschließenden Herrgottsberg liegt der Waldkunstpfad, der sicher für Gesprächstoff sorgen wird. Der Goethestein mit dem gleichnamigen Teich schließt die Runde wieder zum Böllenfalltor.

Eleonorenbrunnen:
Benannt nach Prinzessin Eleonore zu Solms-Hohensolms-Lich, Großherzogin von Hessen und bei Rhein. Zweite Frau von Großherzog Ernst Ludwig. Hoch geachtete Wohltäterin in Darmstadt. Tragischer Tod durch Flugzeugabsturz 1937 bei Ostende.


für alle die lieber Papier in den Händen halten, hier die Karten zum Ausdrucken:

Da-Stadtwald-10km-13km-KarteDa-Stadtwald-10km-13km-Karte

Da-Stadtwald-9km-KarteDa-Stadtwald-9km-Karte

Da-Stadtwald-11km-KarteDa-Stadtwald-11km-Karte

Da-Stadtwald-15km-KarteDa-Stadtwald-15km-Karte